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„Global Player“ an Bord

5.500 Beschäftigte in 80 Ländern zählt der Weidmüllerkonzern mit Zentrale in Detmold. Drei von ihnen waren erstmals an unserer Schule zu Gast: Leon, Nico und Marco. Die beiden Letztgenannten verstehen sich als Universal-Problemlöser. In Ihrer Verantwortung als angehende Werkzeugmechaniker stehen das Reinigen und Instandhalten von Werkzeugen, aber auch die spontane Reparatur. Leon, zukünftiger Zerspanungsmechaniker, programmiert Bauteile mit CAD und CAM.
Die SchülerInnen des neunten Jahrgangs sind begeistert: Nicht nur die abwechslungsreichen Tätigkeiten in beiden Ausbildungsberufen faszinieren sie, sondern die die vielen Vorteile von ArbeitnehmerInnen in der Metallbranche mit „IGM-Tarif“: 35 Stundenwoche, 30 Tage Urlaub, Weihnachts- und Urlaubsgeld, überdurchschnittliche Ausbildungsvergütung.
Den Azubis bei Weidmüller gewährt man eine hohe Flexibilität hinsichtlich ihrer Arbeitszeitgestaltung: Auch Azubis haben Gleitzeit. In Fällen überbordender Müdigkeit „kann man schon mal ne Stunde länger schlafen“ sagt Marco. Seine Kollegen grinsen. Nach der Veranstaltung ergeben sich Gespräche zwischen SchülerInnen und Azubis, die nicht nur die Ausbildung in Betrieb und Schule zum Inhalt haben.
Zugezogene oder Nicht-Lipper mögen mit dem Namen „Weidmüller“ oberbayrische Vieh- und Milchwirtschaft assoziieren. Glückliche braune Kühe vor alpenländischem Panorama – Mitnichten: Weidmüller ist global agierender Profi für Verbindungstechnik. Bauteile finden sich in Flugzeugen und Schiffen sowie in zahllosen Stromkästen von Ampelanlagen. Aber auch Abisolierzangen und Schraubenzieher finden sich im Portfolio des lippischen Nichtagrarbetriebs.
Leon, Nico und Marco haben sich schon für einen Zweitbesuch angekündigt. Zielgruppe sind das nächste Mal unsere 10er und OberstufenschülerInnen.
Wasserrohre im Unterricht geschweißt

Vor wenigen Jahren waren Sebastian, Tim und Mirad noch selber Schüler unserer Schule. Gemeinsam mit Paul und ihrer „Personalerin“ Leonie Göhner haben sie - jetzt als Azubis im zweiten Lehrjahr - ihre ehemalige Schule besucht.
Die vier Lehrlinge hatten den Auftrag, interessierte SchülerInnen der Jahrgänge 9-11 über das Ausbildungsangebot ihres Arbeitgebers zu informieren. Folgende Berufe bildet der städtische Versorger aus: ElektronikerIn für Betriebstechnik, AnlagenmechanikerIn für Rohrsystemtechnik, Industriekaufmann/-frau und Fachangestellte/r für Bäderbetriebe. FachinformtikerInnen für Systemintegration werden ab Sommer 2023 erstmals bei den Stadtwerken Bad Salzuflen ausgebildet.
Tim, stadtwerkeseitig Organisator der Veranstaltung, berichtete über seine Tätigkeiten als angehender Industriekaufmann. Kollege Paul, ebenfalls angehender Kaufmann, informierte fachfremd aber bestens informiert über Voraussetzungen und Tätigkeiten von angehenden Angestellten im Bäderbetrieb an den beiden Standorten Lohfeld und Begabad.
Sebastian und Mirad versorgen große und kleine Gebäude mit Wasser und Gas. Wasserleitungen, wie sie zur Versorgung kleinerer Wohnobjekte - z.B. Einfamilienhäuser - verwendet werden, hatten die Lehrlinge gleich mitgebracht: In der Schule wurden zwei Rohrleitungen mit Hilfe von Muffen verbunden und anschließend zusammengeschweißt. Ihre eindrückliche Demonstration vor den verblüfften SchülerInnen, die einen solchen wasserbaulichen Eingriff nicht erwartet hatten, bildet den Alltag von AnlagenmechanikerInnen für Rohrsystemtechnik vortrefflich ab: Häufig stehen oder knien diese in Baugruben und schließen eben solche Rohrkonstruktionen an Neubauten jeglicher Art an. Nicht selten müssen aber auch ältere Stahlrohre, wie sie noch im Erdreich der Altstadt Bad Salzuflens vorzufinden sind, geflickt oder durch neue Kunststoffrohre ersetzt werden.
Die Zusammenarbeit von städtischem Versorger und Schule findet im kommenden Schuljahr eine Fortsetzung. Dann soll eine neue Azubi-Generation von ihrem Alltag bei den Stadtwerken Bad Salzuflen berichten und Rohre im Unterricht schweißen.
Übrigens: Praktikantinnen und Praktikanten sind herzlich bei den Stadtwerken willkommen. Darüber hinaus können SchülerInnen des achten Jahrgangs ihre Berufsfelderkundung vor Ort durchführen.
Von Heiratswilligen und fliegenden Schuhen

Europas größter Schuheinzelhändler hat 40.000 MitarbeiterInnen in 26 Ländern. Eine von ihnen ist Laura Geissert. 28 Jahre jung. „Recruiterin“ nennt Sie sich selbst. Den Begriff „Headhunterin“ mag sie nicht.
An einem sonnigen Tag im März hat sie sich von Dortmund aus auf den Weg gemacht, um ca. 60 SchülerInnen verschiedener Jahrgänge der Gesamtschule Aspe über Karrieremöglichkeiten beim Schuhhändler aus Essen, zudem auch die Handelskette „Snipes“ mit ihrem riesigen Sneaker-Angebot zählt, zu informieren.
Deichmann bietet die zweijährige Ausbildung zum Verkäufer (m/w) wie auch die dreijährige Lehre zum Einzelhandelskaufmann (m/w) an. Darüber hinaus gibt es die Ausbildung zum Handelsfachwirt (m/w). Für Abiturienten und Abiturientinnen gibt es weitere Angebote.
Die beiden Infoveranstaltungen in unserer Schule an diesem Tag sind zeitlich auf 29 Minuten zugeschnitten. Doch in beiden Fällen wird der zeitliche Rahmen von zwei Schulstunden gesprengt. Die SchülerInnen sind unglaublich interessiert. Es entsteht ein lebhafter Austausch: Die Jugendlichen fragen nach Arbeitszeiten, Ausbildungsvergütung, wollen wissen, wie der Alltag in den Fillialen aussieht und wie man als „Azubi da reinpasst“. Geissert beantwortet geduldig jede Frage. Sie brennt für den Einzelhandel. Sie berichtet von liebgewonnen Stammkunden/-kundinnen, von Kindern, die sie hat aufwachsen sehen, vom Alltag im Schuhhaus, der manchmal sogar Heiratsangebote von Müttern, die ihre erwachsenen Söhne zum Schuhkauf begleiten, oder fliegende Schuhe kennt. „Im Handel ist man Beraterin, manchmal beste Freundin, gelegentlich Psychologin.“ sagt Geissert.
Deichmann setzt bei der Azubi-Akquise längst auf soziale Medien wie „tik tok“ und „instagram“. Für Geissert die beste Quelle, um sich über ihren Arbeitgeber zu informieren: Es gibt Tipps für das Vorstellungsgespräch, Interviews mit Azubis.
Für Geissert und „StuBo“ Torben Pohl steht fest, dass der erste Besuch der Fa. Deichmann nicht der letzte ist. Schuhhändler und Schule setzten zukünftig auf eine intensivere Zusammenarbeit.
Azubis trotzen der Krise

Es gibt bessere Zeiten. Auch für die Berufsorientierung an der GE Aspe stellt die Pandemie eine Herausforderung dar. Die Besuche der Ausbildungsbotschafter scheinen der Krise dennoch zu trotzen. Unter strengen Hygieneauflagen referieren junge Menschen zwischen 17-25 Jahren über ihren Alltag in Betrieb und Berufskolleg. Adressatengruppe sind unsere SchülerInnen des neunten und zehnten Jahrgangs auf Ausbildungsplatzsuche. Seit November begegnen sich Azubis und GesamtschülerInnen zweimal wöchentlich. Sie lernen große und kleine Betriebe der Region kennen wie die Fa. „KEB“, den Hersteller elektrischer Antriebs- uns Steuerungstechnik mit 1000 MitarbeiterInnen am Standort Barntrup, oder treffen auf alte Bekannte wie auf Lagerlogistiker „aus unserer Nachbarschaft“ von der Fa. Dachser. Doch es sind nicht nur Zahlen und Fakten, die unseren SchülerInnen an den Besuchstagen der AusbildungsbotschafterInnen begegnen: Es sind vor allem Menschen. Menschen, die häufig kaum älter sind als sie selbst. Voller Selbstbewusstsein erklärt die erst 17jährige Merle, wie sie neben ihrer Ausbildung zur Industriemechanikerin bei der Fa. KEB für ihren „Techniker“ büffelt und trotzdem noch irgendwie genug Zeit für Freunde und Familie hat. Ihr Kollege Alex, bereits stolzer Familienvater, sagt, dass das Azubi-Gehalt auch für Familienurlaube und Abende mit den „Kollegen“ am Freitagabend reicht. Carl, Auto-Fan aus einer zehnten Klasse will wissen, was für ein Auto sich Alex von seinem Azubi-Gehalt leisten kann und erhält eine für ihn befriedigende Antwort. Zwei angehende Bankkaufleute von der Sparkasse grinsen, als sie behaupten, dass „Mathe in der Bank manchmal überschätzt wird“.
Zwischen Schülerinnen und Schülern und Azubis ergeben sich immer häufiger persönliche Gespräche. Gespräche, die unseren 9ern und 10ern häufig „viel mitgeben“ auf dem Weg ihrer eigenen Berufsorientierung. In einigen Fällen wurden kurze Zeit nach dem Azubi-Besuch Praktika vereinbart, bereits bestehende, konkrete Berufswünsche bestätigt. In anderen Fällen erfüllten sich die Erwartungen einiger SchülerInnen an einen bestimmten Ausbildungsberuf nicht, was nicht selten zu einer individuellen Neuorientierung hinsichtlich der Berufswahl geführt hat. In beiderlei Hinsicht war der Azubi-Besuch keine verlorene Zeit.
2022 erfährt das Ausbildungsbotschafter-Programm eine Fortsetzung an unserer Schule. Für den 12.1. haben sich wieder angehende „Banker“ angekündigt: Phil und Fabrizio werden kommen. Carl wird wissen wollen, welches Auto sie fahren.
Im Bild: Kübra Akgül (rechts), angehende Verwaltungsangstellte bei der Stadt Oerlinghausen und Ausbildungsbotschafterin, mit Schülern des zehnten Jahrgangs
Premiere: Sanitär- und Heizungstechnikbetrieb „Bobe und Spellmeier“ erstmals an der GE Aspe
Axel Bobe ist eine eindrucksvolle Erscheinung. Der Zweimeter-Mann, Geschäftsführer der Firma Bobe & Spellmeier, berichtet aus seinem Alltag. Fast andächtig lauschen 9er und 10er dem Installateur- und Heizungsbaumeister während der gut besuchten Infoveranstaltung, die die Ausbildung zum Anlagenmechaniker/zur Anlagenmechanikerin zum Thema hat.
Ganze Bäder planen und richten sie bei der Firma Bobe und Spellmeier ein. Aber auch als Feuerwehr, die im Notfall ausrückt, um Wasserschäden bei Groß- und Privatkunden zu beheben, will sich Bobe verstanden wissen.
Nachdem die erste Scheu verflogen ist, fragen die Jugendlichen nach Arbeitszeiten, erforderlichen Schulabschlüssen, Zukunftsperspektiven und Verdienstmöglichkeiten. Jetzt punktet Bobe doppelt und dreifach. Immer mehr Meister finden keine Nachfolge mehr für ihre Handwerksbetriebe. Die Belegschaften sind überaltert. Unternehmen mit jahrzehntelanger Tradition hören einfach auf zu existieren. Für die Verbleibenden sind die Auftragsbücher umso voller, die Perspektiven mehr als rosig. Mit bis zu 30% höheren Löhnen in den nächsten Jahren rechnet Bobe im Handwerk.
Damit ihn nicht dasselbe Schicksal wie einigen seiner Kolleginnen und Kollegen ereilt, geht Bobe auf „Azubi“-Akquise - auch an unserer Schule. Einen aus den Reihen der GE Aspe konnte er bereits vor über einem Jahr für sich gewinnen. Vielleicht findet er bald einen Zweiten: Gleich zwei SchülerInnen erkundigten sich nach der Möglichkeit, ein Praktikum in seinem Betrieb zu absolvieren. Für zupackende Teamplayer mit geschickten Händen und ordentlichen Noten in Mathematik und Physik stehen die Türen der Fa. Bobe und Spellmeier jedenfalls weit offen.
Mittelsfrau zwischen Betrieb und Schule war einmal mehr Madeleine Kleiber von unserem Partner, der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe, die gemeinsam mit StuBo Torben Pohl den Besuch organisierte und die Veranstaltung mit grundlegenden Informationen zur Ausbildung im Handwerk einleitete.
Der nächste Neuzugang im Team der Berufsorientierung
Jonas Pütz mittwochs immer im „BOB“
Junge Menschen zu ermutigen und mit ihnen Perspektiven zu entwickeln, ist Jonas Pütz eine Herzensangelegenheit. Er möchte Potenziale erkennen und für Jugendliche abrufbar machen.
Pütz, 29 Jahre jung, ist Sozialarbeiter, hat an der FH in Bielefeld Soziale Arbeit studiert und war bisher als Berufseinstiegsbegleiter u.a. in Extertal, Lemgo, Oerlinghausen, Leopoldshöhe und Kalletal aktiv.
An der GE Aspe ist er das neue Gesicht der Berufseinstiegsbegleitung. Er begleitet ab sofort junge Menschen unserer Schule auf ihrem Weg in das Berufsleben.
Herr Pütz ist mehr als ein Berufsberater - vielmehr Mentor und Kümmerer. Er hat auch ein Ohr für private Belange. Auch nach einem erfolgreich unterschriebenem Ausbildungsvertrag ist Herr Pütz für seine jungen Klienten ansprechbar. Wer den neuen „Kümmerer“ persönlich kennenlernen möchte, trifft ihn immer mittwochs im Berufsorientierungsbüro. Dieser Tage stellt er sich den Klassen und Eltern vor.