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Werner-Film-Nostalgie als Auslaufmodell

Einer unserer ehemaligen Schüler wurde bereits über eine schulische Infoveranstaltung auf die Firma H2O Gebäudetechnik aufmerksam und hat dort kurze Zeit später seine Ausbildung begonnen. Mehrere „9er und 10er“ haben ihr Praktikum beim Heizungs-, Sanitär- und Klimaspezialisten aus Holzhausen absolviert.
Wer sich für Heizungsinstallation und -wartung, Elektro-, Sanitär- und Klimatechnik interessiert, ist als Azubi richtig bei „H2O“ aufgehoben. Zwar gehören Schweißen, Löten und Biegen nach wie vor zu wesentlichen Ausbildungsinhalten eines/r angehenden Anlagenmechanikers/-mechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, doch der Beruf hat sich in den letzten 30 Jahren „massiv verändert“, so Andre Tacke (Leiter des Kundendienstes).
Miefige Keller und mühevolles Schleppen sind nostalgischer Bestandteil der „Werner“-Film-Romantik der 1980er Jahre. Heizungsanlagen steuern sich heute häufig digital – nicht selten mit einer App auf dem Smartphone. Leichte Kunststoffrohre ersetzen immer häufiger ihr stählernes Pendant. Doch die technischen Ansprüche sind gestiegen. Azubis und Gesellen sind aufgefordert, permanent „digital Schritt zu halten“.
27 SchülerInnen aus den Jahrgangsstufen 9-12 haben sich zunächst im Rahmen eines Schulbesuchs von H20 theoretisch über Ausbildungsinhalte und den typischen Alltag eines/r Anlagenmechanikers/-mechanikerin informiert. In einem zweiten Teil -Petrus schien der Veranstaltung im Dauernieselregen konsequent abhold- haben die Jugendlichen selbst Hand angelegt. Nach einer kurzen Unterweisung wurden eifrig Rohre gekürzt bzw. gebogen oder Leitungen mit Hanf abgedichtet.
Kunst statt Kino!

Wer in Lippe wohnt, kennt Stegelmann. Die Niederlassungen des Fahrzeughändlers, der u.a. die Marken Volkswagen, Audi, Skoda und Seat in seinem Portfolio ausweist, sind unübersehbar. Das Unternehmen hat 280 Mitarbeiter/innen von denen 50 (!) in einer Ausbildung sind. Kristin Sterz hat ihre Ausbildung zur Automobilkauffrau längst erfolgreich abgeschlossen. Sie ist jetzt Assistentin der Geschäftsführung und hat ihr Büro am Standort in Detmold. An unserer Schule informierte sie Jugendliche über fünf Berufe, die der Pkw- und Nutzfahrzeughändler ausbildet. Insbesondere die Ausbildung zum Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker bzw. zur -mechanikerin und zum Automobilkaufmann bzw. zur Automobilkauffrau, stießen bei vielen Jugendlichen auf großes Interesse.
Auch bei Stegelmann sind schriftliche Bewerbungen die Ausnahme. Präferiert werden Online-Bewerbungen, die möglichst viel über den Bewerber/die Bewerberin aussagen sollten. Unentschuldigte Fehlstunden sollten hingegen nicht auf den Zeugnissen der Bewerber*Innen auftauchen. Wer also in Jahrgang 9 darüber nachdenkt, den nachmittäglichen Kinobesuch dem Sport- oder Englischunterricht vorzuziehen, läuft Gefahr, mit seiner/ihrer Bewerbung bei Stegelmann zu scheitern: Man wünscht Einblick in die letzten drei Schulzeugnisse.
Gärtner*Innen mögen Menschen und Maschinen!

Wer an „Stadt“ denkt, denkt häufig an graue Amtstuben und öde Verwaltung. Tatsächlich ist „Verwaltung“ eine der Hauptaufgaben der Stadt. Angehende Verwaltungsfachangestellte, die in der Bürgerberatung tätig sind, verlängern Personalausweise oder melden Hunde als neue steuerpflichtige „Einwohner*Innen“ an. Doch weder ist es grau noch miefig und öde in der Bürgerberatung der Stadt Bad Salzuflen. Vielmehr bietet die Stadt Chancen:
43 Nachwuchskräfte (Azubis und Studierende) in 16 Berufen sind derzeit bei ihr beschäftigt. Julian M. Möller, Student der Sozialen Arbeit, ist einer von ihnen. Julian arbeitet mit Kindern und Jugendlichen in Bad Salzuflen zusammen. Viele Schülerinnen und Schüler unserer Schule kennen ihn aus dem Jugendzentrum „@on!“ an der Uferstraße. Für den Studenten der SRH Hochschule in Hamm, der sich derzeit in seiner Praxisphase befindet, ist der Jugendtreff in Schötmar eine Art „Wohlfühlort“.
Weniger Wohlfühlatmosphäre bereiteten ihm die zahlreichen Obhutnahmen, an denen Julian bereits beteiligt war. Häufig war er dabei, wenn Jugendamt und Polizei Jugendliche vorübergehend aus der Obhut ihrer Eltern genommen und anderenorts untergebracht haben. Das sei „ziemlich krass“ gewesen sagte Julian.
Für weniger emotional aufgeladene Tätigkeiten bei der Stadt Bad Salzuflen empfiehlt Jessica Meier, verantwortlich für den Bereich Ausbildung, eine Ausbildung zum Gärtner bzw. zur Gärtnerin in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau. Ein „grüner Daumen“, sowie jede Menge Teamgeist und Spaß am Umgang mit Maschinen und Werkzeugen seien die wichtigsten Voraussetzungen, wenn man städtische Park- und Grünanlagen pflegen möchte, so Meier. Wer Verantwortung für städtische Wälder übernehmen möchte, kann bei der Stadt eine Ausbildung zum Forstwirt bzw. zur Forstwirtin beginnen. Auch für die Ausbildung zum Brandmeister kann man sich bewerben - aber bitte „online“, das entspräche dem Zeitgeist und dem Selbstverständnis der Stadt als modernem Arbeitgeber, so Jessica Meier. 38 Schülerinnen und Schüler überzeugte der Vortrag der Stadt. Vielleicht entdeckt eine/r von ihnen neue Wohlfühlorte.
Nicht erst auf den Bus warten

Die Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe ist seit einigen Jahren partnerschaftlich mit unserer Schule verbunden. Das riesige Airstream-Wohnmobil, auch „Handwerkerbus“ genannt, mit seiner charakteristischen Alu-Retro-Optik steht häufig auf dem Schulhof der Gesamtschule. Es fungiert als mobile Beratungsstelle für alle Handwerk-Interessierten, von denen es immer mehr an unserer Schule gibt. Über die „Mittler“ der Kreishandwerkerschaft, die bestens mit den lippischen Betrieben vernetzt sind, haben zahlreiche SchülerInnen unserer Schule einen Ausbildungsplatz bei einem Handwerksbetrieb gefunden. Die Angebote werden auch für SchülerInnen unserer Schule mit sonderpädagogischem Förderbedarf immer attraktiver. Zwei von ihnen haben in der jüngeren Vergangenheit einen Ausbildungsvertrag als Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik unterschrieben.
Peter Schwarz, sogenannte MPT-Kraft und selbst Meister im Handwerk, hat die berufliche Orientierung aller SchülerInnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Blick. Zusammen mit „StuBo“ Torben Pohl koordiniert er die Besuche der „Kreishandwerker“. Als junger Mensch mit Interesse an einem Handwerksberuf muss man aber nicht erst warten, bis der riesige Airstream-Bus wieder einmal den Pausenhof der Gesamtschule belagert. Für SchülerInnen der GE Aspe führt der schnellste Weg zu einem Ausbildungsplatz im Handwerk über die Kontaktaufnahme zu Peter Schwarz und Torben Pohl. Beide sind über den schulinternen Messenger oder via Mail zu erreichen.
Anfragen an: TorbenPohl(at)gmx.de und P.Schwarz(at)Bad-Salzuflen.de
Jahr zum Orientieren und Gutes zu tun

Reich werden kann man nicht, wenn man in einer Wohneinrichtung der Lebenshilfe behinderte Menschen beim Toilettengang oder der täglichen Körperhygiene unterstützt. Vielmehr geht es darum, einen Beitrag zu leisten, das Zusammenleben von behinderten und nicht-behinderten Menschen in allen Lebensbereichen zu verbessern. Idealismus ist gefragt. Doch der Altruismus, sich für nur wenig Geld, fast 40 Stunden im Rahmen eines „FsJ“ in einer Werkstatt oder Wohneinrichtung zu engagieren, bringt auch Vorteile für die Vita der/des Freiwilligen mit sich: Der Dienst lässt sich für den Erwerb der Fachhochschulreife ebenso anerkennen wie als praktische Phase in so manchem Studiengang. Vorteile ergeben sich darüber hinaus beim Wunsch, ein bestimmtes Studium mit Numerus clausus zu beginnen, weil sich die - i.d.R. einjährige - Freiwilligkeit als Wartesemester anrechnen lässt.
Sandra Barkowsky, Bildungsreferentin bei der Lebenshilfe, macht auch deshalb Werbung für den Bundesfreiwilligendienst und das Freiwillige Soziale Jahr an unserer Schule, weil man -neben des gesellschaftlichen Mehrgewinns der freiwilligen Tätigkeit- Zeit gewinnt, sich hinsichtlich seiner individuellen Lebensplanung „klarer zu werden“ und darüber hinaus persönlich zu reifen. „Ich habe coole Jungs innerhalb von 5 Wochen zu Männern werden sehen“, sagt Barkowsky, die auch für die inhaltliche Umsetzung der Vorbereitungsseminare von „FsJlern“ und „Bufdies“ verantwortlich ist.
Sandra Barkowsy wird wiederkommen, um junge Menschen davon zu überzeugen, Gutes zu tun und sich hinsichtlich ihrer Lebensplanung bewusster zu werden.
Von der Copacabana in die Kreativwerkstatt

In den Vogelsänger Studios in Lage Pottenhausen produzieren sie aufwändige Werbefilme. Hochglanzfotos entstehen in kreativ gestalteten Ateliers mit stilvoll-zeitgenössischem Interieur. Lina Rolon, Auszubildende zur Kauffrau für Büromanagement im zweiten Lehrjahr, hält den „Kreativen“ in ihrer Firma den Rücken frei. Ihre Aufgabe ist das Planen und Organisieren: Die Bearbeitung von Angeboten und Aufträgen, die Lohn- und Finanzbuchhaltung. Auch Urlaubsanträge kann man bei ihr einreichen. An drei Tagen in der Woche ist sie bei ihrem Arbeitgeber, an zwei Tagen besucht sie das Dietrich Bonhoeffer Berufskolleg in Detmold, wo u.a. „Büro & Geschäftsprozesse“ auf dem Lehrplan stehen.
Lina Rolon ist die erste Ausbildungsbotschafterin, die als Vertreterin der Handwerkskammer OWL zu Bielefeld an unsere Lehranstalt kommt. Ihr Besuch, während dessen sie SchülerInnen des 10. Jahrgangs und der Oberstufe Einblicke in ihren Alltag gewährt, stellt die Auftaktveranstaltung von zahlreichen weiteren Besuchen von ‚Azubis‘ dar, die von Tuba Kantis seitens der Handwerkskammer koordiniert werden. Rolon ist übrigens über Umwege zu ihrem Ausbildungsplatz gekommen: Für die Auszubildende mit südamerikanischen Wurzeln ging es nach einem längeren Aufenthalt in Paraguay und Brasilien an den Ausbildungsstart bei Vogelsänger. Ihren Schritt hat sie nie bereut: Sie schwärmt vom Teamgeist und der familiären Atmosphäre in dem traditionsreichen Kreativbetrieb, der seit 1949 am Standort Lage verortet ist.