Informationen zum Umgang mit dem Corona-Virus (Rundbrief 4)
Stand: 27.03.2020
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern und weitere Mitglieder unserer Schulgemeinde,
auch wenn es wahrlich nicht das wichtigste Thema ist, freue ich mich, Ihnen vorab mitteilen zu dürfen, dass ich nun, in der aktuellen Woche, offiziell zum Schulleiter der Gesamtschule Aspe ernannt wurde.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse erscheint es mir schon fast banal und wenig zentral, über die Schwerpunkte und Akzente, welche ich in der künftigen Schulentwicklungsarbeit unserer Schule sehe, zu sprechen. Aus diesem Grund möchte ich auch nur andeuten, dass, sobald Schule wieder im gewohnten Rhythmus taktet, ich Arbeitsschwerpunkte setzen möchte. Hierzu gehört eine reflektierte Digitalisierung unserer Schule sowie die Europa- und MINT-Schwerpunkte. Auch der effiziente Umgang mit unseren Personalressourcen für die Inklusion und parallel hierzu den Ausbau der Forderung und Förderung leistungsstarker Schülerinnen und Schüler sollen im Mittelpunkt stehen.
Ich möchte darauf achten, dass die Schulentwicklungsarbeit an unserer Schule hierbei nie um sich selber kreist, sondern das grundlegende Ziel von Schule nicht aus den Augen verliert: Die Vermittlung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Werthaltungen an junge Menschen, so dass diese erfolgreich und verantwortlich am wirtschaftlichen, beruflichen, sozialen, kulturellen und politischen Leben teilnehmen können. (vgl.: Schulgesetz, §2). Ich verspreche Ihnen, dass ich meine Arbeitskraft zur Erreichung dieses Ziels einsetzen werde. Gleichzeitig ist Schule hierbei auf Mithilfe angewiesen. Ich möchte jedes Mitglied unserer Schulgemeinde ermuntern, durch Mitarbeit, konstruktive Kritik oder Ideen, neue Schulentwicklungsprozesse aber auch Bestehendes zu bereichern. Auch kann es in schulischen Kontexten zu Frust, Unverständnis oder Ärger kommen. In allen Fällen bitte ich Sie um die Bereitschaft zu offener Kommunikation, nur auf diesem Weg kann Abhilfe geschaffen oder ein systemischer Profit erzielt werden.
Das Stichwort “Kommunikation“ lässt mich zu dem aktuellen Thema überleiten, sind doch ein großer Nachteil der jetzigen Situation die eingeschränkten Kommunikationsmöglichkeiten miteinander. Auf diese möchte ich mich auch im zweiten Grund dieses Briefes beziehen:
Häusliches Lernen zur Zeit der Schulschließung
Wir hoffen, dass Sie weiterhin gesund sind und für Ihre Familien und sich maximal glückliche Lösungen in dieser unwirklichen, befremdlichen, noch nie da gewesenen Zeit finden konnten. Noch vor zwei Wochen haben wir mit 30 Jugendlichen in einem Klassenraum gelernt, inzwischen hat wohl jeder ein beklemmendes Gefühl, wenn man einem fremden Mitmenschen näher als 2 m kommt.
Die Rahmenbedingungen unseres täglichen Lebens haben sich in den letzten 2 Wochen massiv verändert. Ich würde lügen, wenn ich Ihnen mitteilen würde, dass wir, das Kollegium der Gesamtschule Aspe, uns auf diese Situation, welche es noch nie zuvor gab, vorbereiten konnten.
Die Ideen und die Struktur für unsere digitalen Angebote zum häuslichen Lernen sind an einem Wochenende, an welchem viel telefoniert und abgestimmt wurde, entstanden. Die Situation erzwang es, dass kein Gremium, keine Eltern- oder Schülerbeteiligung an der Genese der Aufgaben, der Angebotsstruktur und auch der Grundsätze zu Rückmeldungen und nachfolgender Kommunikation beteiligt war.
Darüber hinaus ist uns sehr bewusst, dass die Lebenssituationen in den Familien sehr unterschiedlich sind, sodass einige Schülerinnen und Schüler mehr Kapazitäten und vielleicht auch elterliche Unterstützung zur Bearbeitung der Aufgaben haben, andere hingegen viel weniger Zeit in die Bearbeitung der Aufgaben investieren können, da die technischen Voraussetzungen fehlen oder vielleicht auch die Motivation im Rahmen der häuslichen Isolation etwas kleiner ist.
Auch ist uns bewusst, dass diese Form des „Unterrichtens“ niemals die „normale“ Schule mit all ihren Möglichkeiten für die individuelle Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler ersetzen kann.
Vor diesem Hintergrund, der überaus unterschiedlichen Bedingungen, ist sehr nachvollziehbar, dass wir auch unterschiedlichste Rückmeldungen aus den Elternhäusern hinsichtlich der Aufgaben zum häuslichen Lernen bekommen.
Uns wird mitgeteilt, dass:
• es sich um viel zu viele Aufgaben handelt,
• es sich um viel zu wenige Aufgaben handelt,
• es sich doch nicht lohnt, die Aufgaben zu bearbeiten, wenn es keine Noten hierfür gibt,
• die Aufgaben zu schwer sind,
• die Aufgaben zu leicht sind.
Bitte bedenken Sie, dass auch wir Lehrkräfte kaum über Erfahrungen zum häuslichen, ferngesteuerten Lernen verfügen.
Individuelle Rückmeldungen sind immer gewünscht, bitte kommunizieren Sie in allen Fällen von Irritationen gerne mit den Fachlehrerinnen und Fachlehrern.
Insgesamt sollen die Aufgaben den Schülerinnen und Schülern die Chance geben, sich auch in diesen Zeiten mit schulischen Inhalten zu beschäftigen. Weiterhin können sie vielleicht helfen, der vielen Zeit zu Hause etwas Struktur zu verleihen.
Die „Honoration“ liegt hierbei oft im Lösen der Aufgabe selber, präpariert dieses doch sicher auch für die Bewältigung künftiger kognitiver Herausforderungen.
Weiterhin finden Sie für die kommenden Wochen auch ein tägliches naturwissenschaftliches Experiment für zu Hause (vielen Dank an Frau Peter) und auch Ideen für „Wohnzimmerworkouts“ oder die tägliche Sportstunde.
In jeder Krise stecken Chancen, für unsere (und vermutlich alle) Schulgemeinde(n) ist es sicherlich die, dass wir uns intensiv mit digitalen Möglichkeiten von Unterricht auseinandersetzen können und müssen und unsere künftige Bildungsarbeit sicherlich davon profitiert.
Absage Schulfahrten, Wandertage etc.
Das Schulministerium hat festgelegt, dass in diesem Schuljahr keine Schulfahrten, Austausche, Exkursionen, Wandertage sowie Besuche an außerschulischen Lernorten mehr stattfinden können. Die Lehrkräfte stornieren die Fahrten und werden die geleisteten Beträge zurücküberweisen und Ihnen nähere Informationen zukommen lassen.
Die Landesregierung hat zugesagt, eventuell anfallende Stornierungskosten zu übernehmen. Auch wenn diese Entscheidung nachvollziehbar ist, bedauern wir das sehr. Ob die Fahrten ausfallen oder verschoben werden können, kann in der jetzigen Lage noch nicht entschieden werden.
Abiturprüfungen 2020 finden statt
Die Kultusminister der Bundesländer haben entschieden, dass auch in diesem Schuljahr die Abiturprüfungen und zentralen Abschlussprüfungen stattfinden werden. In NRW sollen sie weiterhin zu den bekannten Terminen stattfinden.
Was genau das für die Gesamtschule Aspe bedeutet, an der ja noch einige Abitur-Vorklausuren geschrieben werden müssen, können wir im Moment noch nicht abschätzen. Sobald uns konkrete Informationen zum Ablauf der Abiturprüfungen aus dem Bildungsministerium vorliegen, werden wir umgehend alle betroffenen Schülerinnen und Schüler des Q2-Jahrgangs informieren.
Wahlpflicht-/Ergänzungsunterrichtswahlen
Die Wahlbögen zum Wahlpflichtunterricht für den kommenden sechsten und siebten Jahrgang stehen auf der Homepage zum Download bereit.
Die aktuellen 7.-9. Klassen können auf der Homepage sowohl die Informationen zu den Ergänzungsstunden als auch die Wahlbögen herunterladen. Die Wahlzettel leiten Sie bitte bis zum 30.04.2020 an die Schule (Klassenlehrer) weiter.
Berufspraktikum
Genauso wie die Wandertage zählt das Berufspraktikum im JG 9 vor den Sommerferien zu den abgesagten Veranstaltungen, da es ein außerschulischer Lernort ist. Bitte informieren Sie die Betriebe, die schon Zusagen gegeben haben über dieses Verbot und bedanken sich trotzdem für die vorherige Durchführungsbereitschaft.
Im Gegensatz dazu werden die Berufsfelderkundungstage im Rahmen der KAOA vom Land NRW (Kein Abschluss ohne Anschluss) im JG 8 nach derzeitigem Stand durchgeführt.
Einen weiteren Elternbrief der Ministerin Yvonne Gebauer finden Sie unter folgendem Link.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien alles Gute und Gesundheit für die kommende Zeit!
Viele Grüße von
Oliver Dudek
Viele Grüße von
Oliver Dudek